Alle Beiträge von Emily Bremberger

Wie weihnachtet es woanders?

Weihnachtstraditionen in anderen Teilen der Welt

Es ist der 24. Dezember, Heiligabend. Nach dem Besuch in der Kirche, um sich das Krippenspiel und natürlich auch den Gottesdienst anzuschauen, geht es meist auf zu den Großeltern zum Abendessen. Es gibt Würstchen mit Kartoffelsalat und danach noch ein leckeres Dessert. Und dann kommt auch schon der Moment, auf den alle Kinder schon den ganzen Tag gewartet haben: die Bescherung. Nun dürfen endlich die Geschenke ausgepackt werden, die das Christkind vorher vorbeigebracht hat. Der restliche Abend wird mit Gesellschaftsspielen und einem besinnlichen Beisammensein verbracht. Groß aufgekocht wird dann erst am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag, wenn die ganze Familie beisammen ist. So wird das Weihnachtsfest wahrscheinlich bei den meisten von uns hier in Deutschland aussehen, aber wie ist das eigentlich in anderen Ländern und Kulturen?

Gehen wir zuerst einmal nach Brasilien, das Land aus dem uns wohl eher die Karnevalstraditionen bekannt sind.

Weihnachten fällt in Brasilien in den Sommer, man hat also eher Hitze und geht sich sonnen am Strand, anstatt Schneemänner zu bauen und Schlitten zu fahren. Trotzdem sind hier die Straßen und natürlich auch die privaten Häuser schön weihnachtlich dekoriert, mit vielen Lichtern und bunten Kugeln. Weihnachtsstimmung ist also auf jeden Fall zu finden, trotz den hohen Temperaturen, obwohl das für uns Europäer in gewisser Weise unvorstellbar wirkt. Am größten wird auch hier am 24.12 gefeiert – dem véspera de natal. Hierbei steht, neben dem Besuch von papai noel, vor allem das große Festmahl, das ceia de natal, im Vordergrund. Die ganze Familie kommt zusammen und es gibt oft Truthahn, der mit farofa gefüllt ist – dazu noch viele Beilagen und viel Auswahl an Desserts, z. B. brigadeiros.

Anschließend wird viel zusammen getanzt und gesungen, denn die Brasilianer sind grundsätzlich sehr lebhaft. Die Bescherung, auf portugiesisch troca de presentes, findet um Mitternacht statt und dazu kommen noch Feuerwerke, besonders in großen Städten um die Geburt Jesu zu symbolisieren. Außerdem findet traditionell um Mitternacht eine katholische Messe statt, die missa do galo. Am ersten Weihnachtsfeiertag stehen anschließend Besuche beim Rest der Familie und Freunden an.

„Ich würde gerne mal wieder Weihnachten in Brasilien verbringen. Es ist ganz anders als hier in Deutschland, aber trotzdem sind beide Arten zu feiern auf ihre eigene Weise toll“, sagt Gabriel D., der aus einer deutsch-brasilianischen Familie kommt und als Kind auch einige Jahre in Brasilien lebte.

Litauen, ein Land, von dem tatsächlich viele kaum etwas wissen und vor allem nicht über die Weihnachtsbräuche dort, denn es gehört eben nicht zu den ganz typischen Reisezielen für uns Deutsche, so wie Italien oder Frankreich, obwohl es eigentlich gar nicht so weit entfernt liegt.

Weihnachten in Litauen basiert bis heute auf christlichen Traditionen mit heidnischen Wurzeln. So fasten viele noch in der Zeit vor Weihnachten und putzen auch ihr gesamtes Haus, damit es am Festtag absolut sauber ist. Wenn es dunkel ist, kommt dann die ganze Familie zum Essen zusammen, dabei wird allerdings immer ein Platz am Tisch freigelassen, für verstorbene Verwandte oder Bedürftige, die spontan zum Festmahl eingeladen werden. Dieses demonstrative Zeigen der Gutmütigkeit soll dann im kommenden Jahr Glück bringen. Das Essen an Heiligabend besteht meist aus 12 Gängen – eine Symbolik für die 12 Apostel. Die Gänge sind alle ganz unterschiedlich so gibt es z. B. Suppen, Fischgerichte oder süßes Gebäck, allerdings kein Fleisch, denn das wird in Litauen erst am 1. Weihnachtsfeiertag gegessen.

Eine wichtige Tradition ist das Strohhalmziehen, wobei das Stroh unter einem Tuch die Krippe Jesu darstellen soll und die Strohhalme je nach Länge und Dicke für unterschiedliche Dinge stehen, z. B. für Wohlstand, Glück oder ein langes Leben. Natürlich kommt auch der Weihnachtsmann und verteilt Geschenke an die Kinder und nicht selten gehen die Erwachsenen um Mitternacht noch in die Kirche.

Weihnachten ist in allen Ländern und Kulturen die Zeit der Besinnung, in der man mit der Familie zusammenkommt und sich eine schöne Zeit macht. Unabhängig vom Wetter oder den Traditionen ist es wahrscheinlich für fast alle Menschen der Welt eine der schönsten Zeiten des Jahres. Wer einmal etwas Neues an Weihnachten machen möchte, kann einfach ein Multi-kulti-Fest feiern, und verschiedene Traditionen aus anderen Ländern durchführen und z. B. typisch brasilianisches Essen kochen und danach das litauische Strohhalmziehen durchführen. Frohe Weihnachten, feliz Natal und linksmų Kalėdų!

Quellen:

https://www.aventuradobrasil.de/blog/wie-feiert-man-in-brasilien-eigentlich-weihnachten/

https://www.reisetipps.cc/news/1764/so-feiert-litauen-weihnachten-und-silvester/

https://www.linguee.de/deutsch-litauisch/uebersetzung/frohe+weihnachten.html

Deutschlands neue Regierung

In den vergangenen Wochen fanden mehrere Treffen der Ampel-Parteien (SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen) statt, welche die neue Regierung bzw. das Kabinett bilden werden. Ganz vorne mit dabei waren natürlich Olaf Scholz, Christian Lindner, Annalena Baerbock und Robert Habeck. Bei diesen Treffen wurden die Koalitionsverträge ausgehandelt und besprochen und Vorschläge für die neuen Vertreter der Ministerien gebracht. Aber was bzw. wen genau haben die Ampel-Parteien dabei im Auge?

Olaf Scholz (SPD), der bisher Finanzminister war, wird ab kommender Woche Deutschlands Bundeskanzler sein und Angela Merkel damit ablösen. Obwohl es bei anfänglichen Umfragen vor der Bundestagswahl nicht sonderlich gut für ihn und seine Partei aussah, führte er sie doch zum Sieg. Vizekanzler soll Robert Habeck von den Grünen werden, die als zweitstärkste Kraft aus der Wahl hervorgingen. Zudem soll er Minister für Wirtschaft und Klimaschutz werden. Annalena Baerbock, die für die Grünen als Kanzlerkandidatin antrat, übernimmt das Ministerium des Auswärtigen Amtes als Außenministerin. Minister für Ernährung und Landwirtschaft wird Cem Özdemir, der ehemalige Parteichef der Grünen, und Claudia Roth, auch von den Grünen, übernimmt das Staatsministerium für Medien und Kultur und bleibt auch, wie bisher, Bundestagsvizepräsidentin. Weitere Ämter, die wahrscheinlich von Mitgliedern der Grünen übernommen werden, sind Umwelt und Verbraucherschutz sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

FDP-Chef Christian Lindner hat sich gegen Robert Habeck durchgesetzt und wird den Posten des Finanzministers übernehmen und in diesem Amt z. B. auf Steuererhöhungen verzichten. Zudem stellt die FDP den Minister für Verkehr und Digitales, Volker Wissing, den Justizminister Marco Buschmann und die Ministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger.

Für den Posten des Innen- und Heimatsministeriums ist Christine Lambrecht (SPD) im Gespräch, für Verteidigung SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil oder Carsten Schneider (auch SPD). Weitere mögliche Kandidaten der SPD wären Karl Lauterbach (Gesundheit), Svenja Schulze (Bauen), Bärbel Kofler und Klara Geywitz (beide wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Hubertus Heil von der SPD ist der einzige, der seine bisherige Position als Minister für Arbeit und Soziales beibehalten wird. Scholz´ enger Vertrauter Wolfgang Schmidt übernimmt den Posten des Kanzleramtschefs, und somit eine sehr wichtige Aufgabe, denn er muss die Regierungsarbeit koordinieren.

Olaf Scholz, SPD, führt als neuer Bundeskanzler die Ampel-Koalition in Berlin an.

Wer genau welchen Posten übernehmen wird, steht seit heute fest: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl-2021/ampel-kabinett-spd-stellt-minister-vor-nancy-faeser-und-klara-geywitz-ruecken-ins-kabinett/27865190.html?ticket=ST-5093195-NuDn9dexOjEKdbaVJAKQ-cas01.example.org

Quellen:

https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/minister-posten-101.html

Extreme Wetterlagen bedrohen die USA

San Francisco/Washington. Seit Wochen wüten extreme Waldbrände im Westen der USA sowie in in Kanada. Die größte Bedrohung stellte dabei enorme Hitzewellen dar.

Bis zu 54 °C betrugen die Temperaturen im Death Valley, Kalifornien, im kanadischen Ort Lytton wurden 49,6 °C gemessen, was die bisherige Höchsttemperatur in Kanada übertraf. Die Hitze führte bereits zu mehreren Waldbränden, die schon früher als sonst begannen, und auch ländliche Gemeinden wie Lytton blieben von den Flammen nicht verschont. In den vergangenen Wochen meldeten die Notaufnahmen der betroffenen Gebiete zahlreiche hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle und es besteht nach wie vor eine Gefahr für mehr als 30 Millionen Menschen. Der Nationale Wetterdienst sprach für fast ganz Kalifornien und einen Großteil Nevadas die höchste Warnstufe aus. Zudem werden durch die Hitze auch einige Arten, vorwiegend Muscheln, Seesterne und grundsätzlich Meerestiere durch den aufgeheizten Sand bedroht und die Waldbrände zerstörten Lebensraum für Flora und Fauna.

Die Auswirkungen dieser Hitzewelle, die für den bisher heißesten Juni in den USA sorgte, werden sich noch für längere Zeit zeigen und Probleme für die vielen Bewohner der betroffenen Gebiete darstellen.

Quellen:

https://www.stern.de/panorama/wetter-extreme-hitze-im-westen-der-usa-30610854.html

https://www.zeit.de/news/2021-07/26/wetterextreme-plagen-die-usa?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

(K)eingewöhnungsphase

Schwierigkeiten von Teenagern bei der Rückkehr in die Schule

E-Learning, Online Meeting, Video Conference, Webinar

7:50 am Morgen, der Wecker klingelt. Um 8:00 beginnt der Online-Unterricht, aber es ist schwer aus dem Bett zu kommen, weil man die Nacht davor wieder bis 3 Uhr nachts Netflix „gebinged“ hat. Im Unterricht wird aber sowieso nicht wirklich aufgepasst, da die Kamera nicht an ist und niemand kontrollieren kann, was man macht. Also wird während der Mathe-Stunde gegessen, in Musik aufgeräumt und in Physik wird die Serie weiter geschaut. Nachmittags widmet man sich auch nicht den Hausaufgaben, sondern spielt Videospiele, macht schlicht und einfach ein Mittagsschläfchen oder beschäftigt sich irgendwie anderweitig, bis es nachts wieder Zeit wird, weiter Netflix zu „bingen“. Ein Teufelskreis für Schüler und deren Leistungen.

So sah der Alltag vieler Jugendlicher in den letzten sechs Monaten aus. Man hatte kaum Kontakt mit seinen Freunden und war größtenteils auf sich allein gestellt, auch was das Mitlernen im Unterricht betrifft, denn die Motivation für die vielen Aufgaben komplett alleine zu finden und auch konstant zu behalten, ist sehr schwierig. Der Bearbeitungsumfang dieser Aufgaben fiel nicht nur während des vormittäglichen Unterrichts, sondern auch nachmittags oft eher gering aus, da viele davon nicht kontrolliert wurden und – sind wir mal ehrlich: wer verliert gerne Zeit durch, von Schülerseite aus gesehen, unnötige Dinge? Hinzu kamen oft Verbindungsprobleme, die den Unterricht zusätzlich erschwerten.

Daher sank die Leistung und Konzentrationsfähigkeit sehr vieler Schüler im Laufe des Lockdowns erheblich. Diese Folgen zeigen sich auch nach wie vor bei denen, die sich schon zurück im Wechsel- oder Präsenzunterricht befinden. Für Klausuren und Tests zu lernen, die nach dem langen Ausfall sehr gehäuft anfallen, fällt den meisten definitiv nicht leicht. Fast kein Lehrer zeigt Rücksicht mit den Schülern, indem er einen Test oder eine Stegreifaufgabe weniger schreibt, sie wollen alles nachholen. Zwar gab es zumindest am Gymnasium Seligenthal eine zweiwöchige Eingewöhnungsphase, in der keine schriftlichen Leistungsnachweise stattfanden, jedoch half diese den Schülern nicht viel, denn mündliche Noten wurden trotzdem erhoben und in wenigsten Fächern wurde das, was im Distanzunterricht gelernt wurde, wiederholt, obwohl bei den Schülern offensichtliche Lücken entstanden sind. Einzuschätzen, wie viel man lernen muss und wie lang man dafür braucht, ist mittlerweile zu einer Challenge geworden und funktioniert hauptsächlich auf gut Glück. „Es war sehr schwer wieder reinzufinden, ich habe das Lernen komplett verlernt“, sagt Elisabeth P., Schülerin der Q11 eines Gymnasiums.

Trotz dieser Schwierigkeiten ist der Druck sehr hoch, da nach wie vor, zumindest am Gymnasium, alle Noten zum Abitur zählen. Gleichzeitig hat man momentan auch kaum Ausgleich zum Schulstress, da Freizeitaktivitäten wie Shoppen oder ins Kino gehen nicht möglich sind. Also liegen die Gedanken der Schüler fast ausschließlich bei der Schule, was auch häufig dazu führen kann, dass man sich so überanstrengt, dass dadurch auch eine eher schlechte Note entstehen kann.

Aber schlussendlich sind die Schüler doch froh, zurück in der Schule zu sein. Die Freunde wieder zu sehen und mehr außer Haus zu kommen. Alles Schritte zur Rückkehr in das normale Leben vor der Pandemie, das hoffentlich bald wieder ganz möglich sein wird.