
Dieses Jahr nahmen vier Schülerinnen des Gymnasiums Seligenthal in einem Team namens „Green Choice“ am Wettbewerb „Young Economic Summit“, kurz „YES!“, teil. „Green Choice“ erarbeitete ein Konzept zum Thema Umwelt, welches dem Team den zweiten Platz bescherte. Die Preisverleihung und ein Treffen mit Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz fanden diesen Dezember in Berlin statt. Die Teammitglieder Elena Strasser und Barbara Paintner sprechen im folgenden Interview über ihre Erfahrungen:
Was hat euch dazu bewegt, am Wettbewerb teilzunehmen?
Elena:
„Wir haben schon vorletztes Jahr beim ‚Ideen machen Schule‘-Wettbewerb mitgemacht und waren erfolgreich. Es gab also schon ein eingespieltes Team und ein Lehrer hat uns dann das ‚YES!‘ vorgestellt. Wir haben uns informiert und fanden alles ganz interessant, da es um aktuelle Themen geht. Deshalb haben wir sofort zugesagt und uns ein Konzept überlegt.“
Und wie lautet euer Konzept?
Elena:
„Wir mussten einen Lösungsvorschlag zum Thema ‚Klima am Limit – Klimaschutz auf lokaler Ebene‘ finden. Anfangs dachten wir an etwas mit Energie-Sparen, was auch aktuell ist, aber das ist in der Umsetzung gescheitert. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, eine App zu entwickeln, mit der wir durch bewusstes Essen in Kantinen und Mensen den Klimaschutz fördern können. Ernährung macht nämlich fast 30 Prozent unseres ökologischen Fußabdrucks aus und vegane und vegetarische Gerichte sind oft umweltfreundlicher als Fleisch-Gerichte. Wir möchten einfach ein größeres Bewusstsein dafür schaffen, was gut und was schlecht für die Umwelt ist, und oft unattraktive, aber umweltfreundliche, Gerichte attraktiver machen.“
Wie genau funktioniert eure App?
Barbara:
„Die App ist mit einer Mensakarte verbunden und hat mehrere Funktionen. Einerseits kann man die Gerichte bewerten und eine Rückmeldung dazu geben, was man sich wünschen würde, was man noch verbessern kann und was einem nicht so gut geschmeckt hat. Dann kann man abstimmen, was es in der nächsten Woche geben soll, damit die Lieblingsgerichte – natürlich die vegetarischen – öfters gekocht werden. Noch eine Funktion ist, dass man seinen eigenen CO2-Fußabdruck für die Gerichte, die man schon verzehrt hat, anschauen kann. Man kann auch Punkte sammeln, wenn man ein sehr CO2-armes Gericht kauft und bekommt dafür einen Rabatt.“
Ihr habt im Finale den zweiten Platz erzielt. Wieso war eure Idee so erfolgreich?
Barbara:
„Es gab viele andere Ideen, die sehr unrealistisch waren. Bei uns muss man zwar die App programmieren und das Konzept einführen, aber es ist möglich. Es waren auch Teams aus Amerika dabei und dort ist das Schulessen sehr ungesund, es gibt viel Fleisch und Frittiertes. Vor allem bei denen ist die Idee gut angekommen, weil sie sich das selbst in ihrer Kantine wünschen würden.“
Elena:
„Uns hat auch sehr geholfen, dass die Schul-Teams die anderen Teams bewerten und gerade für junge Leute ist Klimaschutz ein wichtiges Thema.“
War das Feedback der politischen Vertreter in Berlin auch so positiv?
Elena:
„Wir haben in Berlin relativ wenig Feedback bekommen. Aber sie waren von allen Ideen, weil es die besten waren, sehr angetan. Es kam auch Rückmeldung aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Sie meinten, dass sie es wichtig finden, bei der Ernährung auf Umweltschutz zu achten und dass sie versuchen, das in Kantinen so gut, wie es geht, umzusetzen.“
Wie sieht die Zukunft eures Projekts aus?
Barbara:
„Es ist schwierig, es persönlich umzusetzen. Es wäre sehr zeitaufwändig und man braucht gewisse finanzielle Mittel, um unsere App zu programmieren. Unser Plan war, dass eine Hochschule unsere App programmiert, aber die Studenten hatten kein Interesse. Wir würden jedoch unsere Idee zu Verfügung stellen, falls jemand die Zeit investieren und ‚Green Choice‘ unterstützen will.“
Der Zeitaufwand würde sich lohnen und ich wünsche euch, dass ihr Interessenten findet!