Kinderarbeit in Indien – ein kurzer Überblick

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Indien ist definitiv ein Land, welches unterschiedlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Auf der einen Seite steht die Schönheit der indischen Kultur, Geschichte und der Umwelt und auf der anderen Seite starke Luftverschmutzung, Überbevölkerung und Armut.

Während es, ohne jeden Zweifel, viele wichtige Probleme gibt, die angesprochen werden müssen, übersehen wir oft eine der signifikantesten Angelegenheiten in Indien – Kinderarbeit. Weltweit wird Millionen Kindern die Chance auf Bildung, eine glückliche Kindheit und eine erfolgreiche Zukunft genommen.

Aber ist Kinderarbeit in Indien wirklich noch so ein großes Problem und was wird dagegen unternommen? Helfen die Maßnahmen dabei, die Zahl der Kinder zu reduzieren, die in Fabriken, auf dem Land und in Restaurants ihre Kindheit verbringen müssen?

Kinderarbeit – ein globales Problem, welches als Ausbeutung von Kindern (Personen unter 14 Jahren) in jeder möglichen körperlichen Arbeit definiert ist. In diesem Alter ist ein Kind dazu bestimmt zu wachsen, seine Kindheit in vollen Zügen zu genießen, Bildung zu erhalten, Werte zu erlernen und vieles mehr. Doch stattdessen wird es genötigt zu arbeiten und für sich und seine Familie Geld zu verdienen. Dies beeinflusst nicht nur die physische und psychische Entwicklung des Kindes, es bedeutet auch eine sehr große Verantwortung, seine Familie zu unterstützen. Außerdem heißt es laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO „International Labour Organisation“), dass Kinder, welche im Alter von unter 14 Jahren arbeiten, nicht fähigseien, sich mental, sozial, physisch und moralisch zu entwickeln.

Einem Bericht der ILO aus dem Jahr 2017 zufolge ist die Zahl der Kinderarbeiter/-innen weltweit von 246 Millionen im Jahr 2000 auf 152 Millionen im Jahr 2016 gesunken. Nichtsdestotrotz werden weiterhin Millionen von Kindern als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, vor allem in Ländern wie Indien. Die Hauptbundesstaaten, in denen Kinderarbeit hier ein großes Thema ist, sind Bihar, Uttar Pradesh, Rajasthan, Madhya Pradesh und Maharashtra. Die meistverbreiteten Formen von Kinderarbeit in Indien sind dabei zum Beispiel Sklaverei, Kinderhandel, Zwangsarbeit und Bettelei.

Doch gibt es Maßnahmen, um die Zahl der Kinderarbeiter/-innen weiterhin zu senken? In den letzten Jahrzehnten hat die indische Regierung einige Gesetze akzeptiert, um gegen Kinderarbeit angehen zu können. 1933 wurde beispielsweise ein Gesetz in Kraft gesetzt, welches gefährliche Tätigkeiten, die die mentale, spirituelle, moralische oder soziale Entwicklung für Jungen und Mädchen jünger als 18 Jahre schädigen könnte, untersagt.

Trotzdem kann die Ausbeutung aus verschiedenen Gründen fortgeführt werden. Ein Auslöser ist, dass viele Menschen Gesetzeslücken im indischen Gesetz ausnutzen, was ihnen erlaubt, Kinder arbeiten zu lassen, wenn die Tätigkeit Teil des Familienbetriebs ist. Dass das aber nicht immer der Fall ist, dürfte jedem bewusst sein.

Was ist nach dem kurzen Überblick festzuhalten? Ist Kinderarbeit in Indien wirklich noch so ein großes Problem? Definitiv. Trotz einiger Gesetze, die Kinder vor Ausbeutung in Indien schützen sollen, gibt es immer noch viele, die in Restaurants, in Fabriken und auf dem Land in ganz Indien zur Arbeit genötigt werden. Die politische Situation muss sich ändern. Damit dies geschieht, könnten Gesetze gegen Kinderarbeit verschärft und strenger vollzogen werden. Zwar ist die Zahl der Betroffenen fast um ein Drittel zurückgegangen, dennoch bleibt Kinderarbeit eine Herausforderung, die weiterhin ein wichtiges Thema bleibt und zudem immer noch ein Hindernis für viele Kinder darstellt, ein glückliche Kindheit zu erleben.

Deshalb sollte uns im Gedächtnis bleiben: Während wir unsere Jugend, Bildung und Möglichkeiten unsere Zukunft zu gestalten genießen, müssen Kinder, jünger als wir, in Fabriken, auf Feldern und in Stollen arbeiten, bekommen wenig Lohn und müssen mit für ihr Familie sorgen.

Quellen:

https://theirworld.org/explainers/child-labour